Die Agenturen haben doch Recht

  • Ratingagenturen stufen deutschen Sommer herab
    Schock: Eine der beliebtesten Jahreszeiten der Deutschen ist offenbar in den europäischen Schulden-Sog geraten.
    Die Bundesbürger fingen gerade an, die romantischen Regenschauern zu genießen – da trübt schon wieder eine Hiobsbotschaft die herbstliche Stimmung. Die Ratingagenturen Schlammbad & Poor’s, Puhdy’s und Glitsch haben sich dazu entschieden, die Bonität des deutschen Sommers empfindlich herabzustufen.

    Foto: dapd Steuerzahler reagieren wie erwartet auf die Meldung

    Falsche Prognosen

    Nach Meinung der Jahreszeitenprüfer habe sich die Siebenschläfer-Prognose, die ein verlässliches Temperaturwachstum versprochen hatte, als komplett falsch herausgestellt. Vielmehr sei festzustellen, dass sich die Sonne über Deutschland am Rande der Strahlungsunfähigkeit befinde. Es drohe nun der großflächige Ausfall von Sonnenbränden, Vanille-Eis und Freibadkeilereien. Für viele Experten kommt diese Meldung nicht überraschend. Schon lange hatte der deutsche Sommer den Ruf, das Griechenland unter den Jahreszeiten zu sein. Ohne Rücklagen gebildet zu haben, gestattete der Sommer den Bürgern seit vielen Jahrzehnten ein reueloses Leben in Saus und Braus – mit Saufgelagen, Grill-Partys und FKK-Spaß unter freiem Himmel.

    Rechnung ohne den Wirt

    AnzeigeDass hier die Rechnung ohne den Biergarten-Wirt gemacht wurde, weiß man bei den europäischen Nachbarn nicht erst seit gestern. Schließlich hatte der niederländische Wettersachverständige Rudi Carrell bereits in den 70er Jahren mehr als deutlich auf das Problem hingewiesen. Indes: Die Politik reagierte nicht. Man ließ den Sommer einfach so vor sich hinwursteln, an Sicherungssysteme wurde nicht gedacht.

    Merkels Reaktion zu spät?

    Und auch jetzt ist es fraglich, ob es sich bei der Reaktion von Angela Merkel nicht bloß um Augenwischerei handelt: Die Kanzlerin ist in Urlaub aufgebrochen, um sich selbst ein Bild von der Lage vor Ort zu machen. Möglicherweise zu spät, heißt es. Die Bundesbürger scheinen unterdessen ziemlich genau zu wissen, was auf sie zukommt. Ungeachtet der Orkanböen werden vielerorts immer wieder Rettungsschirme aufgespannt.