Nadelöhr Netzwerkkarte

  • Ich weis nicht wie bei unseren Leistungsfanatikern diesbezüglich aussieht, habt ihr alle Onboard-NICs?
    Das Problem bei diesen Geräten ist nämlich, dass die benötigte Rechenzeit für den Netzwerk-Stack von der
    Haupt-CPU abgezweigt wird. Dieser Umstand ist nicht zu unterschätzen, da es bei den Pings im Spiel um Millisekunden geht.


    Gute NICs, wie zum Beispiel die von Intel (ja, ist so), bringen einen eigenen Speicher und eine eigene CPU mit und entlasten so das System. Der Netzwerk-Kram für's Surfen, Downloads und natürlich Spiele wird direkt vom Board abgezweigt und im System der Karte verarbeitet. Die Dinger sind natürlich nicht ganz billig, aber wenn man sich eh eine Highendkiste hinstellt, sollte man hier nicht sparen. Ich hab' mal die 'Killer'-NIC rausgesucht, aber die von Intel mit Prozzi sind auch nicht viel günstiger. Unter 50,- Euro wird man da nicht wegkommen:
    http://www.caseking.de/shop/ca…erkkarte-PCIe::14833.html

    Zitat

    Besonders die Reaktionszeit (Ping) ist damit erheblich kürzer gegenüber einer Onboard-Netzwerk-Schnittstelle und zudem gleich bleibend schnell. In der Praxis kommt es schließlich nicht darauf an, welcher Spieler zuerst geklickt hat, um den virtuellen Angriff auszulösen, sondern welches Datenpaket zuerst auf dem Spielserver ankommt und damit zu erst verarbeitet wird.


    Aber selbst eine einfache NIC würde ich immer einer Onboard-Karte vorziehen.

  • Modene Onboard-NIC's hängen ja direkt am PCI-E Bus und damit an der Northbridge, von daher macht es von der Signallaufzeit im System keinen Unterschied ob der NIC jetzt direkt aufm Board am Bus hängt oder über ne Steckkarte reingesteckt wird. Die Intel Karten haben, wie du richtig sagst, einen eigenen Netzwerkprozessor und ein wenig Speicher. Das wird aber erst relevant, wenn du sehr hohen und ggf. wiederholenden Pakettraffic hast, sprich wenn du deinen Gigabitkarte in ner Serverinfrastruktur voll auslastest. Wenn du keine Daten zu puffern hast, brauchst du auch keinen Datenpuffer ;)


    Für den Anwendungsfall Internet-Gaming ist das völlig irrelevant, weil Spiele selten viel Bandbreite brauchen.
    Diese Killier-NIC's sind übrigens mal von der c't getestet worden und das Ergebnis war, dass kein messbarer Unterschied bei Latenzzeiten und Datendurchsatz gegenüber modernen Onboard-NIC's erkennbar war. Die Dinger fallen somit unter die Kategorie "snakeoil". Ich würde dafür kein Geld ausgeben.

  • Hmm, weis ich so nicht. Meine persönliche Erfahrung ist eine andere, obwohl die ausschließlich auf älte Systeme beruht. Ungeachtet dessen, kann ich mir jedoch nicht vorstellen, dass es keinen Unterschied machen soll, wenn der gesamte IP-Stack von der NIC übernommen wird.
    Bei den neuesten Generationen verschwindet die Aufteilung in North- und Southbridge ja zusehens, d.h. sie werden/sind in die CPU integriert. Meiner Meinung nach können die neuen Prozzies noch so leistungsfähig sein wie sie wollen, es wird immer irgendwo einen Engpass geben und dann wird's zu Aussetzern kommen.


    @Kosten
    Ja, letztendlich ist sowas ja immer Geldschneiderei. Sie wissen halt, dass viele Gamer bereit sind die Preise zu bezahlen. Deswegen mein Hinweis auf die Highendgeräte a la Spoon's Nasa-Rechner.


    *recherchierzehnminutenlang*
    Gut, so wie es aussieht, hat die Entwicklung wieder mal meinen Wissensstand überholt und ich mir das Adjektiv Alt redlich verdient. :hmm:
    http://www.gamestar.de/hardwar…/bigfoot_killer_2100.html

  • Wie gesagt, wenn du extreme Paketlast hast. Sprich wirklich extrem viele kleine Pakete auf der Netzwerkkarte, die sogar die Kapazität überschreiten, dann brauchst du Puffer und schnelle Controller. Dafür gibt es Lösungen, mit den Intel PRO/1000 hast du ein Beispiel genannt. Relevant werden diese Karten für Server wie beispielsweise Torrenttracker oder vielleicht populäre DNS Server, wo unkontrolliert viele kleine Pakete (im schlimmsten Fall UDP) schnell abgearbeitet werden müssen.


    Für einen Spieler, wo die Bandbreiten kaum 20kb/s in beide Richtungen überschreiten, tritt dieses Problem schlicht nicht auf. Die paar Pakete kann der Network-Controller mit ein bisschen CPU Unterstützung problemlos weg frühstücken. Selbst bei Datenübertragungen im LAN hast du dieses Problem nicht, da in diesem Fall die maximalen Paketgrößen so wie so schon mal ausgenutzt werden und dadurch sich die Anzahl der Pakete im Rahmen hält. Gleichzeitig sorgt TCP ja dafür, dass bei der Übertragung die Bandbreite der Karten ideal ausgenutzt wird. Wenn also tatsächlich mal ein Datenstau beim Empfänger entsteht kommt ja für das jeweilige Paket kein ACK und somit wird merkt der IP-Stack des Senders, dass er zu viel sendet und die Gegenstelle mit dem Abarbeiten nicht hinterher kommt. Lange Rede kurzer Sinn: Du brauchst sowas zu Hause nicht.

  • Ja, hab' ich ja schon geschrieben. Die Dinge ändern sich im Laufe der Jahrhunderte. Bedenke ich stamme aus dem Pleistozän der Computerzeitrechnung. :)
    Das Verhältnis Netzwerkkommunikationsaufwand vs. Systemleistung hat sich völlig verschoben. Die benötigte Kapazität für ersters ist stehen geblieben, während letzters einen enormen Schub erfahren hat.


    Vor 10-12 Jahren sah das eben noch anders aus. :hmm: