Release: 23. Februar 2012
Ruse & WiC habe ich unheimlich gerne gespielt. Das ganze noch ein wenig realistische war der Wunsch; er geht in erfüllung.
Dank dem Zusammenstellen von eigenen Decks, kann ich mir meine persönliche Nato oder Ostblock Armee zusammenstellen und auf meine Taktiken zuschneiden. Schaut euch mal den Multiplayer Trailer unten an!
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Die Schöpfer von R.U.S.E. und Act of War lässt die Echtzeitstrategie nicht los. Mit gesteigertem Realismus und einem bedrückend wirklichkeitsnahen Kalter-Krieg-Szenario zielen sie vor allem auf den fortgeschrittenen Strategiefreund ab.
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Die älteren Spieler mögen sich noch lebhaft an die Zeit des Kalten Krieges vor 1989 erinnern. Das Leben in der ständigen Bedrohung, dass die beiden Atomsupermächte USA und Sowjetunion die Kontrolle über die Strategie der nuklearen Abschreckung verlieren und ihre Militärbündnisse NATO und Warschauer Pakt in den dritten Weltkrieg schicken könnten. Größter Leidtragender einer solchen Eskalation wäre vor allem Mitteleuropa und hierbei insbesondere Deutschland gewesen.
Der kommende Echtzeit-Strategietitel Wargame: European Escalation spielt in einem fiktiven Rahmen genau dieses Szenario durch: Was wäre, wenn der Kalte Krieg Mitte der Achtziger Jahre zum heißen konventionellen (heißt: nicht-nuklearen) Krieg auf europäischem Boden umgeschlagen wäre. Bei einem Besuch der Entwickler von Eugen Systems in unseren Redaktionsräumen konnten wir einen ersten Blick auf den Titel werfen.
Das Szenario: Able Archer 1983
Wir schreiben das Jahr 1983, und die NATO führt ihre bislang umfangreichste Kommandostabsübung (Codename: Able Archer 83) zur Simulation eines dritten Weltkrieges durch. Vorhergehende Ost-West-Spannungen wie die Invasion Grenadas durch US-Truppen sowie die enorme Geheimhaltung des Manövers führten in Teilen der Sowjetführung zu der irrigen Annahme, die NATO würde die Übung als Tarnschild für einen tatsächlichen Militärschlag benutzen. Daraufhin setzte sie ihre eigenen Truppen in Alarmbereitschaft. Ein falsch gedeutetes Signal oder eine unbedachte Dummheit einzelner Handlungsverantwortlicher hätte in dieser Situation zum Desaster führen können. Hat es aber nicht. Zum Glück für uns alle – heute wie damals.
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Die Truppen: Nah an der Realität
Doch Wargame: European Escalation gibt der Geschichte ganz ähnlich wie World in Conflict in diesem Falle nur einen kleinen fiktiven Schupps, um die Grundlage für ihren neuen Echtzeit-Strategietitel zu schaffen, und so stehen sich nun auf deutschem Boden (zum Beispiel in der Nähe Fuldas) NATO-Truppen samt amerikanischen M1-Abrams- und deutschen Leopard2-Panzern sowjetischen Mi-24-Hind-Hubschraubern oder ZSU-23-4 Flak-Lafetten gegenüber.
Sämtliche im Spiel eingesetzten Fahrzeuge und Truppentypen – von der Infanterie über Artillerie zu gepanzerten Fahrzeugen und Hubschraubern – entsprechen laut Eugen Systems ihren tatsächlichen Vorlagen und basieren auf deren militärisch korrekten Leistungswerten (wie Bewaffnung, Reichweite oder Panzerung). Ähnlich wie zum Beispiel bei der Men of War-Serie steht die Realitätsnähe der Kämpfe, die bei Panzergefechten schon mal über mehrere Kilometer ausgetragen werden, im Vordergrund der Spielmechanik.
Die Technik: Wie R.U.S.E., nur besser
»Über den Realismus wollen wir die spielerische Tiefe erhöhen, ohne dabei aber die Spielbarkeit und Zugänglichkeit zu vernachlässigen« führt der Firmengründer Cedric Le Dressay aus. Deshalb kommt auch die bereits aus R.U.S.E. bekannte Engine zum Einsatz, wobei die Anzahl der darstellbaren Objekt versechsfacht wurde. Das sehr ansehnliche Gerüst erlaubt, wie aus dem Vorgänger bekannt, Zooms aus allernächster Nähe bis in die Vogelperspektive.
Während wir anfangs noch die feinen Details wie aufgesetzte Maschinengewehre am Leopard2-Panzer erkennen können, sehen wir in der niedrigsten Zoomstufe wie aus einem Flugzeug auf die detailgetreuen und auf Basis von Satellitenbildern erschaffenen Schlachtfelder herab, die Größenordnungen von ca. 20 mal 20 Kilometern annehmen können. Vom Himmel aus erkennen wir dann unsere Truppen nur noch als Interface-Symbole, und das HUD erweist sich als angenehm reduzierte Reminiszenz an Benutzeroberflächen der 80er Jahre.
Das Prinzip: Stein-Schere-Papier
Am Anfang eines jeden Gefechtes steht sowohl im Einzelspieler- wie auch im Mehrspielermodus erst einmal die Truppenzusammenstellung. Mit einer vorgegebenen Punktzahl, die im Multiplayer-Teil frei wählbar ist, geht der Spieler ähnlich wie bei Panzers auf Einkaufstour, wobei mächtige Einheiten wie das deutsche Vorzeigemodell Leopard2 schnell mal das drei- bis vierfache kosten können wie beispielsweise ein leichter Schützenpanzer. Einheiten, die bereits Erfahrung und somit höhere Ränge mitbringen, verdoppeln den Preis dann nochmals.
Das Erfolgsgeheimnis wird vermutlich in einer ausgewogenen Mischung der Truppen liegen, da das altbewährte Stein-Schere-Papier-Prinzip auch hier zum Tragen kommt. So kann zum Beispiel die Artillerie das komplette Schlachtfeld eindecken, ist aber gegenüber Konterangriffen vor allem aus der Luft komplett wehrlos. Außerdem muss sie sich erst auf das Ziel einschießen, was Zielanweisungen von Spähtrupps aber erleichtern können. Die wiederum fürchten schwere Panzer, welche sich ihrerseits vor Anti-Tank-Infanterie in Acht nehmen müssen, und so weiter. Über die Kontrolle von Sektoren, die die Spieler mit (teuren) kommandierenden Offizieren einnehmen können, fließen stetig neue Punkte auf das Konto, die frischen Truppennachschub ermöglichen.
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Die Modi: Solo und Multi
Primär soll diese Spielmechanik auf spannende Mehrspieler-Schlachten für bis zu acht Spieler ausgelegt sein, wobei sich nicht zwangsläufig gleichgroße Teams (wie 2vs2 oder 4vs4) gegenüber stehen müssen. Auch Konstellationen wie 3vs5 oder gar 1vs7 sind möglich, da jede Partei die gleiche Menge an Punkte zum Spielstart bekommt. Bei mehreren Spielern teilt sich der Anteil entsprechend der Mitspielerzahl. Aber auch der Einzelspieler-Modus soll diesmal nicht zu kurz kommen.
»Wir haben bei R.U.S.E. viel Kritik einstecken müssen, weil der Einzelspielerteil lediglich wie ein Tutorial wahrgenommen wurde«, gibt Cedric Le Dressay zu. Bei Wargame: European Escalation soll deshalb die bis zu 20 Missionen umfassende und in vier Operationen unterteilte Solo-Kampagne spielerisch ebenso herausfordern wie unterhalten. Dafür sorgen wechselnde Missionsziele sowie historische Hintergrundinformationen und Perspektivenwechsel.
Wargame: Die Zukunft
Sollte European Escalation erfolgreich sein, so kann sich Cedric Le Dressay jedoch durchaus eine Reihe Spiele unter dem Markendach Wargame vorstellen: »Wir halten nichts von DLCs, sondern machen lieber komplette Spiele«. Als Beispiel führt Le Dressay weitere historische Szenarien an: »Es wäre doch interessant zu sehen, wie sich die Suez-Krise [1956, Anm. d. Red.] entwickelt hätte, wenn die Amerikaner die Briten und Franzosen unterstützt hätten. Oder was im Yom Kippur-Krieg [1973, Anm. d. Red.] hätte geschehen können, wenn die Ägypter ihre Mirage-Düsenjäger gegen Israel klüger eingesetzt hätten«.
Neben den eigenen Fortsetzungsideen soll auch die Community für massigen Nachschub sorgen, da nach dem Release die entsprechenden Mod-Tools und Editoren folgen sollen. Zudem denken die Entwickler über eine Mac-Umsetzung des Titels nach, und der bei R.U.S.E. noch verpflichtende Steam-Einsatz weicht einem herkömmlichen Offline-Kopierschutz. Quelle: Gamestar
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