Doch'n büschen Politik

  • Nun, es mag passieren, dass in einigen Großkonzernen eine Lockerung des Kündigungsschutzes zu einer Welle von Entlassungen führt. Die Zahl der Konzerne, die sich sowas allerdings wirtschaftlich leisten können (es senkt ja auch die Gesamtproduktivität) ist im Vergleich zu der großen Menge an kleinen und mittelständischen Unternehmen, die durch eine solche Lockerung zumindest teilweise oder für gewisse Zeit neue Leute einstellen können, verschwindend gering.
    Dieses Horrorszenario der Linken ist natürlich geeignet um Leute zu mobilisieren, zumal man ja auch in den Medien immer nur von den wenigen Großentlassungen, aber nicht von den hundertausenden Neueinstellungen in der breiten Masse der Unternehmen in Deutschland hört.


    Außerdem fordern wir ja auch nicht die komplette Abschaffung des Kündigungsschutzes, sondern lediglich eine Lockerung in Situationen, in denen die betriebliche Zukunft unsicher oder in Gefahr ist. Es ermöglicht also einem Unternehmer auch in wackeligen Situationen Leute einzustellen. Und wenn sich, entgegen seiner Hoffnung und Erwartung, die wirtschaftliche Lage innerhalb von zwei Jahren nicht verbessert sondern verschlechtert, stellt sich doch für ihn die Frage ob er die "neuen" erst mal wieder kündigen kann, oder ob gleich das ganze Unternehmen vor die Wand fährt und noch viel mehr Menschen auf der Straße stehen.
    Wenn ich diese Freiheit habe, brauche ich doch auch keine "Angst" davor haben Leute einzustellen und das sollte doch eigentlich Ziel wirtschaftsfördernder Politik sein.

  • Hmm, nun ja...


    Also erstmal muss man festhalten, dass es bereits jetzt praktisch keinen Kündigungsschutz mehr gibt, musste ich so am eigenen Leib erfahren und dann ist es ja nicht so, dass da ein neuer Vertrag für einen alten kommt, sondern es werden die Marktsituationen ausgenutzt, um die Kosten zu senken. Dabei wird primär auf Zeit- und Leiharbeiter gesetzt, was praktisch gleichzusetzen ist mit Tagelöhnern. Das machen nicht nur GPs so, die treiben es nur noch bunter...


    Dieser ganze Unfug mit Flexibilität, variablen Gehältern, Mobilität der Arbeitnehmer und dem schnellen Reagieren auf den Markt ist Nonsens und dient nur der Steigerung der Marge. Da steckt eine eindeutige Clientel hinter.


    Eine soziale Marktwirtschaft, wie sie einst Ludwig Erhard aufgebaut hat, ist unsere Gemeinschaft schon lange nicht mehr. Eine Plutokratie sind wir, mehr nicht. Primärer Verursacher dieses Systems ist die 16-jährige Dauerregentschaft der kohlschen Krake und seiner gelben Vasallen. Gauner wie Gas-Gerhard haben dazu nur ihr übriges getan.


    Ich habe jetzt zwar einen neuen Job, aber ich verdiene 20% weniger, habe fünf Tage weniger Urlaub und zähle mich doch zu den so lobgepreisten Leistungsträgern dieser Gesellschaft. - Ok, Leistungsträger definiere ich anders: wenn ich einen Tag nicht im Unternehmen bin, dann ruft man mich im schlimmsten Fall Zuhause an. Wenn der Chef (der andere Leistungsträger) mal fehlt, dann läuft der Laden auch so irgendwie. Gerade in meinem letzten Arbeitsverhältnis waren die Gegensätze sehr krass. Meine Chefs haben alle Klischees bedient.


    Für einen gesunden, funktionierenden Markt ist aber Gleichgewicht entscheident. Gleichgewicht in einer Wirtschaft heißt aber, dass das Vermögen der Wirtschaftsteilnehmer gleichmäßig verteilt ist, um eben ein Wirtschaften zu ermöglichen. Was ist aber, wenn ein immer größer werdendes Vermögen sich aus sich selbst heraus nährt (Zinzen)? ...und, ganz wichtig! - ...die restlichen Wirtschaftsteilnehmer schaffen es nicht mehr den Zins zu erwirtschaften...


    ...lass das mal sacken...

  • @Yoda


    Ich denke wir haben und da bei dem Kündugungsschutz einfach etwas falsch verstanden. Es ist ja jetzt schon so das die Spanne zwischen reich und arm weiter auseinander geht und die Tendenz wird da auch nicht besser. Wer Heute "wenig geld" hat der hat entweder keinen Job oder inzwischen in der Regel fast mehrere Jobs. Wobei man dazu sagen muss das die Leute die oft mehrere Tätigkeiten haben, ironischerweise Besserverdienende sind. Wer keinen Job hat, der bekommt auch erstmal keinen oder er muss absolut unterbezahlte Jobs machen und kommt deshalb mit einem überhaupt nicht erst aus.


    Die Linke ist mit Sicherheit nicht gegen Demokratie oder Europa. Du wirst aber zustimmen müssen das der Vertrag von Lissabon selber ziemlicher Müll ist und die Nato in der momentanen Form ehrlich gesagt kaum eine Daseinsberechtigung hat.


    Die FDP denkt einfach nur einen kleinen Schritt weiter. Wie schon erwähnt die "kleinen" Parteien gewinnen an Stimmen weil die große Koalition den Karren so schön vor die Wand fährt. Wobei kann man bei der SPD überhaupt noch von einer großen Partei sprechen? Ich sag mal in 8 Jahren gibt es die in dieser Form nicht mehr.


    Aufschwung gibt es durch CDU und FDP nicht, zumindest nicht für die Leute, die ihn nötig hätten.



    Ansonsten ist dieses Linkenbashing einfach nur lächerlich gerade in Bezug. Ich kann jetzt nichts böses darann erkennen wenn man fordert das man sich aus militärischen Bündissen zurückzieht und generell gegen militärische Kriegseinsätze ist. Ich rate allgemein mal dazu sich mehr mit dem Parteiprogramm als mit der Person Oskar Lafontaine auseinanderzusetzen. Besonderen Augenmerk mal auf so Sachen legen den die Linke seit ner Weile fordert und was nun auch andere Parteien fordern, Stichwort Mindestlohn.

  • MeFirst  
    Keine Sorge, ich hab das Programm der Linken gelesen, musste erst letzte Woche ein paar Zitate für ne Hausaufgabe von meinem Bruder raussuchen.


    Ich betreibe kein pauschales Linksbashing, ich stelle nur fest, dass viele der angeblich Linken Ziele alles andere als Sozial sind und eher dazu führen, dass die Zahl der Sozialhilfeempfänger steigt als sinkt.
    Beispiel gefällig? Der Mindestlohn zum Beispiel. Erfahrungen aus anderen Ländern zeigen, dass man den natürlich einführen kann und Lafontaine hat auch vollkommen Recht, dass trotz Mindestlohn in anderen Ländern Bäckereien, Reinigungsdienste und so weiter gibt. Aber zu welchem Preis?
    Die angesprochen Betriebe mussten die Preise erhöhen und gleichzeitig noch Leute rausschmeißen. Großes Kino, dann haste zwar für ein paar Leute mehr Lohn, die anderen kriegen jetzt aber gar nix mehr, leben komplett von Sozialhilfe und müssen dann auch noch beim Frieseur höhere Preise zahlen. Ich find das absolut nicht sozial.
    Linke Politik zielt viel zu oft auf die "Großen" ab und tritt dabei der Mitte noch mehr auf die Füße. Ein Großkonzern wie die Post konnte den in Deutschland eingeführten Post-Mindestlohn natürlich bezahlen, aber bei den vielen kleinen Briefzusteller sind 4000-5000 Leute rausgeschmissen worden, weil die teilweise sehr kleinen und lokal agierenden Unternehmen ihre Leute einfach nicht mehr bezahlen konnten. *APPLAUS*


    Zum Vertrag von Lissabon:
    Natürlich hätten wir diesen Vertrag anders geschrieben, auch die FDP war damit nicht 100% glücklich. Aber alles in Allem stellt er eine deutliche Verbesserung für die demokratisierung Europas da und dieser Unsinn, der da von den Linken verbreitet wurde, dass er neue Möglichkeiten schafft, Krieg zu führen und aufzurüsten ist doch quatsch.
    Das Gegenteil ist der Fall, denn bei einer gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik wäre beispielsweise der Alleingang der Briten im Irak gar nicht möglich gewesen. Je mehr Bündnispartner sich einigen müssen, desto seltener wird es zu einem Krieg kommen.
    Trauriges Beispiel ist doch der UN-Sicherheitsrat, wo China über Jahre ein Eingreifen im Sudan verhindert hat, während dort im Bürgerkrieg mittlerweile fast 3 Millionen Menschen verreckt sind.
    Wie du siehst führt der Zwang zu gemeinsamem Handeln in der Regel zu weniger militärischem Handeln mit allen Vor- und Nachteilen.


    Zur Nato:
    Ich halte die Nato weiterhin für wichtig, insbesondere im Blick auf Nordkorea und China. Ich versteh auch nicht warum sich Russland ständig so einscheißt, die sind doch mittlerweile Partner und keine Gegner.

  • Was kurzes zwischendurch:


    <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.youtube.com/watch?v=OwrMroEiHj0"></a><!-- m -->


    <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.youtube.com/watch?v=pdIA0jeW-24"></a><!-- m -->

  • @Rogg
    Sehr sehenswert, wenn auch ein Hauch polemisch.


    @Yoda
    Zum Mindestlohn:
    Es ist richtig, die Preise würden wieder anziehen, sicher. - Aber wo führt das hin? Es wäre eine Spirale nach oben! Nicht nach unten, wie jetzt.
    Dieser Teufelskreis: Arme Leute brauchen billigen Grundbedarf und billig anbieten können, weil die Löhne niedrig sind, muss dringend gestoppt werden, es höhlt unsere Gesellschaft aus. Dabei kommt so ein Unsinn raus, wie mit der Milch und den Dicountkonzernen.


    Oho, die Post und ihre verlumpten Subunternehmen. Ein klassisches, neoliberales Eigentor: Post wird privatisiert, Post lagert aus, Post drückt Preise, ausgelagerte Subunternehmen kauern am Existenzminimum und zahlen noch schlechter an ihre Mitarbeiter.
    Das ist ja gerade der große Schwachsinn, den die FPD da verbreitet (entschulde bitte und nehme es nicht persönlich), privatwirtschaftliche Unternehmensführung wäre ja viel effizienter und alles würde günstiger werden... Pustekuchen, kennst du auch nur eine Branche, in der ein Wechsel von staatlicher zu privatwirtschaftlicher Unternehmensführung irgendetwas auch nur um einen Cent billiger gemacht hat? - Nein, kennst du nicht *g*. Es ist viel mehr so, dass seit dem Wirken der "freien" Marktkräfte die Preise explodiert sind, der Markt abgewürgt wird, Vetternwirtschaft und Monopolstellungen an der Tagesordnung sind. Schau dir nur den Mist mit den Emissionszertifikaten an. Anstatt dafür zu zahlen bekommen die E-Unternehmen sie geschenkt, um hinten herum die nicht angefallenen Kosten ihren Kunden in Rechnung zu stellen. Erfolgreiche Lobbyarbeit lässt grüßen.


    Es bedarf einer festen staatlichen Lenkung des Marktes. Ich vergleiche die Gesellschaft immer gern mit Fußball, das begreift jeder! *g*
    Der Staat ist der Schiri und die Menschen und Unternehmen sind die Spieler. Es ist eigentlich selbstverständlich, dass Spieler nicht bei Regeländerungen mitbestimmen dürfen, oder vorab die Schiris in der Lobby in die Verlockung irgendwelcher Vorzüge zu bringen. Genauso wenig knallt der Schiri den Ball ins Tor (tritt in Konkurenz mit anderen Unternehmen). Ebenso wenig werden die Linienrichter privatisiert.
    Diese Metaphern kann man fast beliebig fortsetzen und sich vor Augen führen, zu was für Blüten es der "freie" Markt getrieben hat.
    Aktuell wird gerade die Wasserwirtschaft privatisiert. Was tipps du wie lange es dauert, bis wir von den ersten Menschen lesen, denen der Hahn abgedreht wurde, weil sie ihre Rechnung nicht bezahlen konnten?


    Es gibt ein paar Grundregeln, ohne die es nicht gerecht in einem Markt zugehen kann: Zahlungsmittel, Energie und Wasser DÜRFEN nur staatlich verwaltet werden. Das ist aber nur ein kleiner Schritt zu einem wirklich nachhaltigen und gerechten Ding. Zur Vertiefung kann ich da nur wieder auf www.egon-w-kreutzer.de verweisen. Insbesondere dieser Artikel ist lesenswert: http://www.egon-w-kreutzer.de/0PaD2009/36.html
    Der Typ plädiert übrigens für die Linken! Warum kann man hier lesen: http://www.egon-w-kreutzer.de/0PaD2009/27.html. Ist mal'ne Überlegung wert, oder?


    Besonders seine Überlegungen zu Geld sind lesenswert: http://www.egon-w-kreutzer.de/Geld/Sammlung%20Geld.html. Seine Ausführungen zeigen sehr anschaulich, warum das Wirtschaftsystem so niemals funktionieren kann.

  • Was findest du daran krank? Findest du es gut, wie Schäuble da vorgeht? Es ist wie gesagt ein Stück polemisch, aber in keinster Weise unwahr oder erfunden. Die Tendenzen weisen eindeutig in die aufgezeigte Richtung. Das ist nicht zu leugnen. Der nächste Schritt wird die auszugsweise Bekanntgabe an Unternehmen sein... Schufa war nur ein erster Versuch.

  • Die eigentlich ganz vernünftige Idee, die unserem heutigen, immateriellen/virtuellen Geld zu Grunde liegt, dass Geld nämlich bedarfsabhängig durch Darlehensgewährung geschaffen und nach Gebrauch durch Tilgung wieder aus der Welt geschafft wird, ist durch die Notwendigkeit, alleine zur Bezahlung der Zinsen immer wieder und immer mehr zusätzliches Geld schaffen zu müssen, zu einer teuflichen Spirale geworden.

    Dieser Satz beschreibt das Problem, dass die Welt hat.
    Hier gelesen: http://www.egon-w-kreutzer.de/Geld/Grundlagen10.html

  • So, gestern hat es ja auf den Parteitagen von FDP und Grünen zwei Beschlüsse gegeben:
    Nein zur Ampel von der FDP und nein zu Jamaika von den Grünen.


    Die einzigen nicht ausgeschlossenen Koalitionen sind damit Schwarz-Gelb und Schwarz-Rot.
    Spiegel Online hat gestern geschrieben, dass die, die eine Fortsetzung der großen Koalition wollen am Besten die SPD wählen und die, die das nicht wollen, am Besten FDP wählen.

  • Ich bin wirklich auf Sonntag gespannt, ich glaube dass es selten so unklar war, was dabei raus kommt. Aber die Chancen für mutlose, ideenlose und populistische Politik stehen garnicht schlecht! :disgust1:

  • Ich habe nun gewählt.
    Nie war die Sache so schwer und eigentlich aussichtslos. Im Prinzip ist es egal was man wählt, man kann es nur verkehrt machen. Es gibt eigentlich kaum eine Koalitionsregierung, die erstrebenswert wäre und die eventuell möglichen fallen aufgrund der gemachten Verweigerungsaussagen wahrscheinlich hinten runter.
    Auf zu weiteren 4 Jahren großer Koalition mit Stillstand in den meisten Bereichen :dontgetit:

  • "OGFuchs" schrieb:


    das meinte ich ja, der schäuble hat sein postraumatisches erlebnis halt noch nicht verarbeitet oder man könnte auch sagen, schade das er glück gehabt hat.
    die versuchen damit nur die stimmen von den leuten zu bekommen die angst davor haben sich mit technik oder sonst irgendwas neuem auseinander zusetzen, nach dem motto: hab keine angst, ich beschütze dich vor dem was du nicht kennst.
    meine eltern sagen auch immer:internet ist scheiße, blablabla. und wissen nicht mal wo die kiste an geschaltet wird.(kotz)


    ok, verstanden. :)

  • "[BAM schrieb:

    Yoda"]
    Hab leider grad nicht die Zeit groß zu Antworten, aber in dieser Theorie werden Sachen wie Inflation und sändig steigenden Wertschöpfung außer Acht gelassen. Zinsen sind vol Allem da um der Inflation entgegen zu wirken.



    Ok, jetzt wird's interessant!


    Nein, sie werden nicht außer Acht gelassen. Wenn du weiterliest (ja, es ist viel), wirst du fündig. - Wenn du keine, oder nur eine sehr geringe Inflation hast, brauchst du keinen Zins um das auszugleichen. Mach ich bitte frei von dem Gedanken, dass es sowas wie einen natürlichen Zins (ca. 3%) und damit sowas wie eine naturgegebene Inflation gibt, das ist ein blödes Gerücht und dient nur als Daseinsberechtigung für dieses Zinssystem. Das Problem mit unserem Wirtschaftssystem ist, dass die Basis völliger Bullshit ist und beliebig von Leuten zusammengestellt wurde, die an diesem System profitieren.


    Vergiß die Idee, dass natürliche Resourcen, wie z.B. Öl, Holz oder Milch, nach belieben als kostenlose Quellen benutzt werden können (leider wird dies erst jetzt, aber dennoch in viel zu kleinen Schritten, anerkannt). Es muss etwas zurückgegeben werden. Auch Boden (Land) kann man nicht mehr besitzen, als man für sich selbst nutzen kann. Es gibt keinen Grundbesitz. Das Land war schon lange vor uns da und wird noch da sein, wenn wir nur noch Geschichte sind (egal wann das sein wird). Gleiches gilt für Rohsoffe. Dieser Planet hat sehr lange dafür gebraucht, diese Dinge herzustellen, und es würde mich doch sehr überraschen, wenn er einfach alles so hergeben möchte.


    Ja, steigende Wertschöpfung...
    Das ist auch so ein Problem. Höher, weiter, schneller... Wenn ein Unternehmen nur drei statt acht Prozent Rendite erwirtschaftet, dann wird das immer gleich als Verlust gewertet, obwohl trotz allem unterm Strich ein Wachstum stattgefunden hat. Dabei würde Kontinuität für ein ausgeglichenes System vollkommen reichen. Selbst wenn mal ein Jahr weniger Produziert wurde, dürfte es eigentlich kein Problem sein. Erst wenn es über einen längeren Zeitraum eine sinkende Nachfrage gibt, dann muss zurückgefahren werden.


    Das ist alles leider noch Utopie, aber ich bin sehr sicher, dass es irgendwann soweit sein wird. Vielleicht erst nachdem es uns allen so schlecht geht, dass uns die Verzweiflung in die Revolte treibt, vielleicht auch erst dann, wenn unsere Umwelt soweit zerstört ist, dass wir nur noch um's nackte Überleben kämpfen... aber es wird kommen, denn so geht es nicht weiter. Unsere Erde ist nicht unendlich groß und hält nicht unendlich Ressourcen bereit. Um so früher dieser kleine aber entscheidende Umstand erkannt wird, um so früher werden solche Leute wie in der CDU und der FDP nicht mehr gewählt. Wir haben keine Zeit mehr. Das Ökosystem Erde kippt bereits. Für irgendso eine Egoscheiße wie Bilanz oder Gewinn/Verlust-Rechnung ist keine Zeit mehr.
    Nachhaltigkeit ist gefragt. Leider ist dieses Wort mittlerweile zur Floskel verkommen. Denn wenn CDU oder FDP, ja selbst die SPD diesen Begriff benutzt (abnutzt!) dann nur, weil sie nicht begriffen haben, was das bedeutet. Nachhaltigkeit schließt unser derzeitiges Wirtschaftssystem aus. Das haben leider bisher nur die wenigsten geschnallt.


    Vergiss den Zins und schon erst recht den Zinseszins (das soll nicht heißen, das jemand kostenfrei Geld verleihen muss, das ist ein anderes Thema), weil es sowas wie ein Perpetuum Mobile nicht geben kann. Es ist einfach nur Krank, dass studierte Wirtschaftswissenschaftler meinen, dass dieses Naturgesetzt nicht für's Geld zählt und wir trotz allem so ein bescheuertes System haben.

  • Ich hoffe du findest noch Zeit, da mich deine Meinung dazu sehr interessieren würde. :happy:


    "[BAM schrieb:

    Yoda"]
    Hab leider grad nicht die Zeit groß zu Antworten, aber in dieser Theorie werden Sachen wie Inflation und sändig steigenden Wertschöpfung außer Acht gelassen. Zinsen sind vol Allem da um der Inflation entgegen zu wirken.

  • "[BAM schrieb:

    Yoda"]
    Hab leider grad nicht die Zeit groß zu Antworten, aber in dieser Theorie werden Sachen wie Inflation und sändig steigenden Wertschöpfung außer Acht gelassen. Zinsen sind vol Allem da um der Inflation entgegen zu wirken.


    Da kann man sich schnell im Kreis drehen, denn die Wertschöpfung ist eng an die Geldschöpfung gekoppelt. Nun ist aber der größte teil der Geldschöpfung ein Prozess Geld aus dem nichts zu schöpfen. Dies befeuert der Zins. Die mathematische Formel für den Zinses Zins ist exponentiel. Ab einen gewissen Punkt kann so schell die Wirtschaft aber nicht wachsen. Also Inflationiert das Geld dann.


    Wohl auch ein Grund warum jetzt das System sollch Unsummen verlangt und warum man nicht so gerne drüber spricht.


    FED *offizielle Anhörung * 2009 8 Billionen Dollar (english-8 trillion dollar)


    sonst besteht ja die Gefahr das die Menschen begreifen was da passiert... ;-)


    hier mal paar der top Ökonomen unserer Zeit. Die Regierungen Weltweit machen im Prinzip das Gegenteil vom dem was diese Persönlichkeiten Fordern.


    Genau so, werden die falschen Ursachen präsentiert, sowie das wir erst am beginn einer Weltweit umfassenden Krise stehen, verschwiegen.


    leider alle in Englisch


    Nobel prize-winning economist, Joseph Stiglitz
    MIT economics professor and former IMF chief economist, Simon Johnson


    http://money.cnn.com/2009/04/2…tm?postversion=2009042112


    Nobel prize-winning economist, Ed Prescott


    http://www.businessweek.com/th…9/03/harsh_predictio.html


    Dean and professor of finance and economics at Columbia Business School, and chairman of the Council of Economic Advisers under President George W. Bush, R. Glenn Hubbard


    http://online.wsj.com/article/SB124157669428590515.html



    President of the Federal Reserve Bank of Kansas City, Thomas Hoenig


    http://money.cnn.com/2009/04/2…tm?postversion=2009042112


    Deputy Treasury Secretary, Neal S. Wolin


    http://www.bloomberg.com/apps/…20601109&sid=aUTh4YMmI6QE


    The President of the Independent Community Bankers of America, a Washington-based trade group with about 5,000 members, Camden R. Fine


    The Congressional panel overseeing the bailout


    http://www.bloomberg.com/apps/…d=aJJ_MkIv9VvA&refer=home


    The head of the FDIC, Sheila Bair


    http://www.cnbc.com/id/29774555


    The leading monetary economist and co-author with Milton Friedman of the leading treatise on the Great Depression, Anna Schwartz


    http://online.wsj.com/article/SB122428279231046053.html


    Economics professor and senior regulator during the S & L crisis, William K. Black


    http://www.pbs.org/moyers/journal/04032009/transcript1.html


    Economics professor, Nouriel Roubini


    http://www.bloomberg.com/apps/…d=adEHS6CD6q4Q&refer=home


    Economist, Marc Faber


    Marc Faber: 'Misleading' Fed Should Let Banks Fail- P1


    Professor of entrepreneurship and finance at the Chicago Booth School of Business, Luigi Zingales


    http://online.wsj.com/article/SB124157669428590515.html


    Economics professor, Thomas F. Cooley


    http://www.forbes.com/2009/05/…a-bair.html?feed=rss_news


    Former investment banker, Philip Augar
    [url=http://www.ft.com/cms/s/aa62013c-9e3c-11de-b0aa-00144feabdc0,Authorised=false.html?_i_location=http%3A%2F%2Fwww.ft.com%2Fcms%2Fs%2F0%2Faa62013c-9e3c-11de-b0aa-00144feabdc0.html%3Fnclick_check%3D1&_i_referer=http%3A%2F%2Fwww.georgewashington2.blogspot.com%2F2009%2F09%2Ftop-economists-say-we-must-break-up.html&nclick_check=1]http://www.ft.com/cms/s/aa6201…ak-up.html&nclick_check=1[/url]



    Nobel prize-winning economist Paul Krugman


    http://www.nytimes.com/2009/03…inion/06krugman.html?_r=2


    Krugman hingegen bevorzugt eine verstaatlichung der größten Banken.






    Es ist nicht nur Schäuble der den Überwachungsstaat ausbaut. Es wird in allen Nato Staaten und vielen anderen Staaten Weltweit seit einigen Jahren umgesetzt. Ich kann etwas was in solch einem Umfang geschieht nicht als Zufall abtun und man kann durchaus einen Zusammenhang mit der Finanzkrise sehen.

  • Zitat

    Da kann man sich schnell im Kreis drehen, denn die Wertschöpfung ist eng an die Geldschöpfung gekoppelt. Nun ist aber der größte teil der Geldschöpfung ein Prozess Geld aus dem nichts zu schöpfen. Dies befeuert der Zins. Die mathematische Formel für den Zinses Zins ist exponentiel. Ab einen gewissen Punkt kann so schell die Wirtschaft aber nicht wachsen. Also Inflationiert das Geld dann.


    Schön auf den Punkt gebracht!


    Es ist schön, noch jemanden gefunden zu haben, der das wahr Problem erkannt hat. :hug: