Helmkamera Aufnahmen vom Karfreitag Vorfall 2010 in Kunduz

  • Zusammenfassung des Vorfalls:
    Ein Zug Fallschirmjäger und eine Einheit der Afghanischen Armee geraten in einen Hinterhalt nur 6km vom Camp entfernt. Beim Feuerüberfall wird ein Soldat angeschossen. Beim Versuch auszubrechen und den Verletzten in Sicherheit zu bringen, fährt ein Dingo auf eine IED (selbstgebauter Sprengsatz) oder wahrscheinlicher auf eine AP-Mine. 3 Soldaten werden getötet und mehrere verletzt.
    Das Feuergefecht dauert über 9std.
    Kleine Info am Rande die mir ein Kamerad gemailt hat: Die Fallis sind mit knapp 8000 Schuss rausgefahren und haben 9! wieder mitgebracht.

    http://www.liveleak.com/view?i=fc5_1291870045

  • Ich finds eine Frechheit, dass es immer noch Politiker gibt die behaupten, in Afghanistan werde NUR Aufbauarbeit geleistet und man könne deshalb den Anteil an kämpfender Truppe reduzieren.
    Hätte man damals schon die Marder und PzH2000 gehabt, hätte das Gefecht bestimmt eine komplett andere Wendung genommen. Also ich hab mal gelernt, dass ein Angriff auf ein Dorf ohne entsprechende Unterstützung durch SPz und Artillerie/Luftunterstützung reiner Selbstmord ist.

  • "ElGnacko" schrieb:


    Hätte man damals schon die Marder und PzH2000 gehabt, hätte das Gefecht bestimmt eine komplett andere Wendung genommen. Also ich hab mal gelernt, dass ein Angriff auf ein Dorf ohne entsprechende Unterstützung durch SPz und Artillerie/Luftunterstützung reiner Selbstmord ist.


    Diese gepanzerten Minivans oder die Zweitonner sind auch nichts dafür (genau so wie die Rumkutschiererei mit den Bussen). Ich war schon immer der Meinung, dass sie da richtige Gefechtsfahrzeuge hätten nehmen müssen. Der Marder ist für Patroullien hervorragend geeignet. Zwei Böcke und eine Absitzstärke von 2/10. Sie hätten zwei MGs und zwei Scharfschützen gehabt. Letztere wären die erste Wahl zum Aufklären der Ziele gewesen. Noch einfacher wäre es mit den WBGs der Marder oder der Milan. Da kann man sich noch so gut verstecken...


    Ja, es ist wirklich bedrückend. Sie werden beschossen und können nicht einmal richtig ausmachen von wo...

  • Man könnte auch verlustfrei Krieg führen... uneingeschränkter Drohnen und Roboterkrieg. 5-10 kills dann kann man nach Dienstschluss schön nach Hause zur Familie, noch ein wenig Fern schaun und Füsse hochlegen.


    Ich weiß nicht, ich will auch nicht das Kameraden sterben, aber ich glaube das wäre schon ein wenig pervers.


    Ich bin kein Pazifist, ich habe gerne an der Waffe gedient und es war mir eine Ehre Kettenhund sein zu dürfen. Aber diese Kriege jetzt, werden für Konzerne und Banken bzw deren Besitzer geführt. Die gleichen die mitunter ein Finanzkrieg gegen uns führen. :doh:


    Zitat


    „Ich gelobe, der Bundesrepublik Deutschland treu zu dienen und das Recht und die Freiheit des deutschen Volkes tapfer zu verteidigen.“


    Letztendlich empfinde ich die Rechte und die Freiheit des deutschen Volkes nicht durch Afgahnen bedroht. Die Feinde sehe ich klar wo anders Sitzen. Völlig egal was Merkel und Guttenberg sagt...auf die habe ich nicht mein Eid abgegeben.


    weit über 80% der Afgahnen haben noch nie was vom 11ten September gehört. Die wissen gar nicht warum wir da sind und warum wir jeden den wir umbringen Taliban nennen.
    Es ist für mich zumindest nachvollziehbar wenn sich immer mehr Afgahnen dem Wiederstand anschliessen. Und bei dieser Asymmetrie der Waffen muss man schon Eier haben.


    Dessen sollte man sich fairer weise zumindest bewusst sein.


    "[BAM schrieb:

    MadamAnora"]
    ..die sollen da weg...so ein Schwachsinn.

  • Über für und wieder des Afghanistaneinsatzes lässt sich noch lange streiten, allerdings ist man jetzt dort involviert und so einfach kommt man da nicht mehr raus. Ich bin der Meinung dass ein vorzeitiger Abzug sich später bitterböse rächen wird. Aber wie dem auch sei, ich finde es verlogen von unseren Politikern dort einen KAMPFeinsatz zu befehlen und es uns als reinen Wiederaufbau zu verkaufen. Die Soldaten sind die verarschten. Sie werden darunter geschickt ohne vernünftige Ausrüstung weil sich die Politikerkaste nicht traut zu ihrer Entscheidung zu stehen.
    Wie ihr schon gesagt habt, schwere Waffen hätten sofort eingesetzt werden sollen. Zum einem schreckt sowas ab und zu anderem fühlen sich die Soldaten und pro-westliche Afghanen sicherer. Mir ist es unbegreiflich warum man nicht der Bundeswehr von Anfang an erlaubt hat Stärke zu zeigen....

  • Wenn die Amerikaner beschossen werden forsern sie ja oft Flugzeuge oder nen Apache an, aber was können unsere Soldaten machen? Garnichts...hocken 9 Stunden irgendwo ohne Unterstützung, das ist echt nicht wahr. Und wenn sie dann mal uftunterstützung anfordern und jemand dabei stirbt gibts gleich Geschrei von unseren Politikern die weder Soldaten sind, noch in irgendeiner Weise in Gefahr. Dann reden die von Anklagen oder sowas...Hallo? Entweder man schickt seine Soldaten irgendwo hin und unterstützt sie voll und ganz, oder man lässt es von vornherein bleiben. So werden sie nur unnötig in Gefahr gebracht. Und eventuell würde man viele Angriffe durch blosse Abschreckung verhindern.

  • Naja, die Sache mit dem Bombereinsatz war nun nicht gerade sehr professionell. Ein so kleines Ziel bekämpft man nicht mit Jägern. Da wäre ein verstärkter Infantriezug viel eher angesagt gewesen.


    Tja, und das die da neun Stunden ohne Unterstützung und anscheinend auch ohne Funkkontakt (?) im Einsatz waren, finde ich auch recht merkwürdig. Eigentlich hat man Meldepunkte auf seiner Strecke und wenn man sich nicht zu einen gewissen Zeitpunkt von dort meldet, wird Alarm ausgelöst und die Bereitschaftskräfte rücken aus (die dann auf Grund der Meldepunkte auch wissen, wo die eigenen Leute ungefähr liegen). So haben wir das zumindest damals bei den Grenadieren gemacht. Vielleicht wurde das ja genau so geändert wie die neue Häschenkackhaltung beim Anschlag stehend (G36). :hmm:

  • "[BAM schrieb:

    The Rogg"]
    Über für und wieder des Afghanistaneinsatzes lässt sich noch lange streiten, allerdings ist man jetzt dort involviert und so einfach kommt man da nicht mehr raus. Ich bin der Meinung dass ein vorzeitiger Abzug sich später bitterböse rächen wird.


    Nenn mir einen Grund für den Einsatz und warum würde sich ein vorzeitiger Abzug rächen?

  • Falls ich mich im Radio nicht verhört habe, ist der Abzug bis Ende 2011 beschlossene Sache. Danach wird man sich noch lange fragen, was genau wir da gemacht haben. Denn ob die afghanische Miliz den Taliban stand halten kann, wage ich zu bezweifeln... aber irgendwie juckt es mich nicht. manche Länder kann man einfach nicht befrieden.

  • wir haben dort nicht befriedet sondern den Krieg dort hin gebracht. Jeder soll für sich entscheiden ob es richtig ist oder nicht, nur sollte das Urteil auf Fakten beruhen und nicht auf Lügen. Für mich ist 99 die Illusion geplatzt. Die Jungs aus unser Einheit saßen, nach dem ende des Luftkriegs und der Kapitulation, drei Tage im Baum um gezielt, ausgewählte Serbische Offiziere auszuschalten. Die zufällig Moskau nahe standen. Das war eine Säuberungsaktion des russischen Einflusses im Europäischen Raum. Es gab nie eine Operation Hufnagel. Es gab nie Konzentrationslager in Serbien. Zur gleichen Zeit sind gewisse Teile der BW bereits in Tajikistan gewesen um sich auf den Feldzug in Afghanistan vorzubereiten...ende 99! Zwei Jahre vor 911.


    Noch eine kleine Insidergeschichte, wenige Tage vor dem Angriff der Nato auf Serbien. Wurde der Flughafen von Belgrad gesperrt. Fast alle Mitarbeiter nach Hause geschickt. Dann ist eine C-130 der Amerikaner nach der anderen in Belgrad gelandet 3 Tage lang 24std. Im Takt von wenigen Minuten...viele aus Ramstein. Bis zum Anschlag mit Waffen beladen für die serbische Armee. Paradox nicht wahr?


    Warum wurden so viele Piloten der Luftwaffe vom Bundesgerichtshof der Befehlsverweigerung frei gesprochen?
    Die Offiziere haben den Befehl verweigert weil es uns laut Grundgesetz Verboten ist einen Angriffskrieg zu führen und das Oberste Gericht hat dem Recht gegeben und die Degradierung aufgehoben. Nur die Klagen zum Verfassungsbruchs von Rot Grün wurden von der Regierung geblockt so daß es nie zu einer Verhandlung kam


    Und das ist es nun mal. Jugoslawien hat uns weder bedroht noch Angegriffen, Afghanistan genau so wenig. ( auch keine Verbündeten ) das kann man drehen und wenden wie man will.


    Sollen sie das GG ändern. Bis dahin gilt..


    Artikel 11 II des Soldatengesetzes, das explizit ausdrückt, daß es Soldaten verboten sei, Befehle auszuführen, die ein Verbrechen beinhalten.


    Wie gesagt soll jeder für sich selbst werten, aber zu glauben das wir Friedensengel unter Waffe sind... :rm_shifty:
    Das war nie Ausbildungsgegenstand.

    Abzug 2011 ...würdest du drauf Wetten? :D

  • "Cuon" schrieb:

    Nenn mir einen Grund für den Einsatz und warum würde sich ein vorzeitiger Abzug rächen?


    Bitte nicht falsch verstehen! Ich meine nur dass es müßig ist über das Für und Wieder des Einsatzes zu diskutieren! Wir sind nun einmal da unten und daran ist nichts mehr zu rütteln. Man muss sich nun darauf konzentieren daraus das beste zu machen. Ich bin der Meinung, falls Afghanistan fallen gelassen wird, es sich früher oder später bitter rächen wird. Es ist meiner Meinung nach Unwahrscheinlich dass die Taliban / Al Quaida sich freuen dass sie in Ruhe gelassen werden und sich nicht mehr rühren. Es gibt viele islamistische Bewegungen in der Gegend und ich denke dass diese durch eine Niederlage der NATO gestärkt werden. Zum einem können sie ihre Leute wieder dort ausbilden und haben wieder ein großes Rückzugsgebiet. Zum einem wirds wohl Pakistan an den Kragen gehen und den ganzen ehemaligen Teilrepubliken der Sowjetunion. Wenn Pakistan nicht gerade Atomwaffen hätte, wärs mir auch ziemlich egal. Klingt vielleicht hart, ist aber so.

  • "[BAM schrieb:

    Pepper"]
    Naja, die Sache mit dem Bombereinsatz war nun nicht gerade sehr professionell. Ein so kleines Ziel bekämpft man nicht mit Jägern. Da wäre ein verstärkter Infantriezug viel eher angesagt gewesen.


    Tja, und das die da neun Stunden ohne Unterstützung und anscheinend auch ohne Funkkontakt (?) im Einsatz waren, finde ich auch recht merkwürdig. Eigentlich hat man Meldepunkte auf seiner Strecke und wenn man sich nicht zu einen gewissen Zeitpunkt von dort meldet, wird Alarm ausgelöst und die Bereitschaftskräfte rücken aus (die dann auf Grund der Meldepunkte auch wissen, wo die eigenen Leute ungefähr liegen). So haben wir das zumindest damals bei den Grenadieren gemacht. Vielleicht wurde das ja genau so geändert wie die neue Häschenkackhaltung beim Anschlag stehend (G36). :hmm:

    Sie hatten Funkkontakt zum Lager und die wussten auch wo sie sind. Es gab nur 2 große Probleme. 1. war die QRF und anderen Allierte andersweitig gebunden weil es zur selben Zeit eine Offensive der Holländer und Dänen gab die z.B. die kompletten MEDEVAC Teile gebunden hatte. 2. Hatte die deutsche Reserve nur die selbe Stärke wie die Teile im Hinterhalt. Ergo ein paar Dingos und ein TPz Fuchs. Die hätten da auch nicht viel gerissen und evtl. die Situation nur schlimmer gemacht.

  • "[BAM schrieb:

    The Rogg"]
    Bitte nicht falsch verstehen! Ich meine nur dass es müßig ist über das Für und Wieder des Einsatzes zu diskutieren! Wir sind nun einmal da unten und daran ist nichts mehr zu rütteln. Man muss sich nun darauf konzentieren daraus das beste zu machen. Ich bin der Meinung, falls Afghanistan fallen gelassen wird, es sich früher oder später bitter rächen wird. Es ist meiner Meinung nach Unwahrscheinlich dass die Taliban / Al Quaida sich freuen dass sie in Ruhe gelassen werden und sich nicht mehr rühren. Es gibt viele islamistische Bewegungen in der Gegend und ich denke dass diese durch eine Niederlage der NATO gestärkt werden. Zum einem können sie ihre Leute wieder dort ausbilden und haben wieder ein großes Rückzugsgebiet. Zum einem wirds wohl Pakistan an den Kragen gehen und den ganzen ehemaligen Teilrepubliken der Sowjetunion. Wenn Pakistan nicht gerade Atomwaffen hätte, wärs mir auch ziemlich egal. Klingt vielleicht hart, ist aber so.


    Selbst wenn du finden würdest wir sollten noch paar Länder mehr Platt machen, würde ich deine Meinung akzeptieren. :) Mir geht es wenn dann um die Argumente und die Lügen die in der Presse lanciert werden. Die es schwierig machen die richtigen Rückschlüsse zu ziehen. Auf jeden Fall hast du recht, das es daran nichts mehr zu rütteln gibt.


    Das mit dem Beste draus machen...nun ja. Wir wurden langsam eingeführt wieder kräftig mitzumischen. Bis zum Tanker Vorfall beschränkte sich das ja auch mehr auf eine Art schmiere stehen, während die anderen die Kämpfe austrugen. Die KSK haben Kleins Tankersituation herbeigeführt mit dem Ergebnis das der Widerstand sich auch gegen die BW richtet. Und zack haben wir von schmiere stehen in den aktiven Kampf gewechselt. Wurde ja vor nicht allzu langer Zeit die Gefechtsmedaille eingeführt. Soll ja nicht um sonst sein.


    Diese Islamistischen Bewegungen erstarken im Nahen Osten, weil die Nato ein Land nach dem anderen Platt macht. Stell dir vor eine Gruppe von Dänen kauft sich ein Bauernhof im Meck Pomm und trainiert dort paramilitärisch. Irgendwann entschließen Sie sich ein Anschlag in Peking durchzuführen. Würdest du es gerechtfertigt finden wenn die Chinesen dann in Deutschland einmarschieren um uns von solchen Gruppen zu befreien? Du würdest sehen das immer mehr deutsche dabei draufgehen, Geschwister oder Eltern bei fehlgeleiteten Bomben sterben. Passiert halt so im Krieg. Deshalb eskaliert die Situation dort. Die wollen einfach nicht von uns befreit werden.


    Es gibt keinen link zwischen Taliban und Al Quaida außerdem ist es unmöglich Terrorzellen mit einer Armee zu besiegen. Die einzige Möglichkeit solche Gruppierungen zu zerschlagen ist Unterwanderung von Nachrichtendiensten. So wie der MI6 die IRA innerhalb weniger Jahre ausgehoben hat.


    Nebenbei bemerkt. In Pakistan herrscht bereits Krieg, täglich werden Operation von der Nato durchgeführt.


    Wieso sollte durch eine Niederlage der Nato diese Bewegungen gestärkt werden? Es gibt dann doch keinen Grund mehr Widerstand zu leisten.


    Wenn man wirklich möchte das der Terror der sogenannten Islamisten oder Al Qaida eingeschränkt wird...dann ist es doch selten dämlich für mehr Zulauf zu sorgen. Das ist Kontraproduktiv.


    Mal ganz davon abgesehen das der Terrorismus inszeniert ist um die Rechtfertigung für die ganzen Kriege zu schaffen.
    Al Qaida = die Liste
    es ist nur eine Liste von Söldnern, die haben nur einen Glauben, dem vom Geld. Das Projekt wurde 1978 von Zbigniew Brzeziński, Sicherheitsberater und CIA Veteran unter Jimy Carter gestartet. Er schreibt es ganz offen in seinen Büchern....und ist stolz drauf. Damals um die Russen aus Afghanistan zu kloppen.
    Amerika die Einzige Weltmacht / dieses Buch ist Quasi die Blaupause unserer Tage. oder auch The Grand Chessboard.


    ich weiß es wird in die Verschwörungsecke gedrängt aber die heftigsten Teile sind nun mal Verschwörungs Fakten.
    Zb traut sich kein Zeitung oder Sender, DR. DANIELE GANSER Schweizer Historiker und Friedensforscher
    Dozent an der Universität Basel, anzugreifen weil er keine Fehler macht und alles gut Dokumentiert und belegt ist.


    einfach nur unausgesprochene und nicht gelehrte Geschichte. Die Gladio Einheiten wurden nie aufgelöst. Und wenn man versteht wie dieses Netzwerk entstanden und geführt wurde, erschliessen sich ganz neue Sichtweisen und Taktiken.

  • "Cuon" schrieb:


    wir haben dort nicht befriedet sondern den Krieg dort hin gebracht.


    Nein, definitiv nicht. Mord und Totschlag war dort vorher schon an der Tagesordnung. Wir haben es nur nicht geschafft, dass es besser wird. - Jedenfalls nicht entscheident besser.


    Man muss da auch die Kirche im Dorf lassen. Die "Befreier" sind nur stupide vorgegangen, hätte man THW, Pioniere und Sozialarbeiter von vorn herein mitgenommen, wäre es anders gelaufen. Jetzt sind sie auch zu der Erkenntnis gelangt. Jetzt ist's nur zu spät.

  • "[BAM schrieb:

    Pepper"]
    Nein, definitiv nicht. Mord und Totschlag war dort vorher schon an der Tagesordnung. Wir haben es nur nicht geschafft, dass es besser wird. - Jedenfalls nicht entscheident besser.


    Man muss da auch die Kirche im Dorf lassen. Die "Befreier" sind nur stupide vorgegangen, hätte man THW, Pioniere und Sozialarbeiter von vorn herein mitgenommen, wäre es anders gelaufen. Jetzt sind sie auch zu der Erkenntnis gelangt. Jetzt ist's nur zu spät.


    Was ist Mord und Totschlag an der Tagesordnung?
    in den ersten acht Wochen ab dem 7ten Oktober 01 ist die Nato auf 3500 Dokumentierte tote Zivilisten und mehrere 10.000 Talibankämpfer gekommen. Zu dem Zeitpunkt sind die Ledernacken und Blackwater noch gar nicht zum Zug gekommen.


    Die Russen sind 78 einmarschiert nach 11 Jahren Krieg 89 abzogen, dannach folgte der Bürgerkrieg bis 95. von da an Kämpfte die Taliban um die Macht. 1998 ist es ihnen glungen. Klar ist das kein Knabenchor und der Weg der Machtergreifung war durch zahlreiche Kämpfe ermöglicht worden. Doch nach zwanzig Jahren Krieg und Bürgerkrieg ist es erst der Taliban gelungen das Land zur Ruhe kommen zu lassen. Beindruckend finde ich auch das sie während der drei Jahre ihrer Herrschaft den Opiumanbau auf nahe zu null gesenkt haben. Man kann der Taliban viele dinge vorwerfen, aber was erwartet man? das zwei Jahrzenten Krieg in einem der ärmsten Länder der Welt gleich eine vorzeigedemokratie hervorgezaubert wird? Das war ein Keimling für das Land, mickrig, fanatisch, häßlich aber eine kleine Chance und etwas was Afghanisch war und keine Fremde Großmacht. 3 Jahre Frieden hat man ihnen gelassen und dann will man mit Krieg das Land befrieden um die Taliban zu bekämpfen... Super Sache :bye2:


    Die Anschliessenden 10 Jahren Nato Herrschaft brachten Afghanistan Weltweit zur Nummer eins im Opiumanbau. Über 90% des Heroins in Europa kommt heute aus Afghanistan.


    Mal abgesehen davon das Heroin bei uns jetzt schön Billig ist, finde ich das für Afghanistan mal eine krasse Form der Besserung. :D


    Witziger Weise ist der Norden das grösste Anbaugebiet... passender Job für Schmiere stehen
    deshalb haben die den THW nicht mitgenommen, für den Job brauch man keinen.


    Im Pentagon sitzen keine Stupiden, das sind die Meister ihres Faches.

  • Zitat

    Doch nach zwanzig Jahren Krieg und Bürgerkrieg ist es erst der Taliban gelungen das Land zur Ruhe kommen zu lassen.


    Dazu muss ich noch was loswerden. Zu Beginn des Afghanistan-Krieges wurde spät abends im ZDF eine Reportage gesendet, in der eine britische Journalistin in den Monaten vor Kriegsbeginn das Land bereiste und über die Zustände dort berichtete. Nicht nur Armut und Schulverbot für Mädchen waren an der Tagesordnung, auch die Sharia wurde, härter als sie es wohl selbst vorschreibt, angewendet. Die Journalistin war zu Gast bei einer Familie in einem Dorf, deren 18-Jähriger Sohn wegen irgendeines Verbrechens umgebracht wurde. Die Taliban kamen nachts in das Haus und hatten dem Jungen bei lebendigem Leibe die Haut vom Körper gerissen. Die Leiche war kurz zu sehen... ich muss sagen, das hat mein Bild über die Taliban doch sehr geprägt.


    Deshalb wäre ich vorsichtig mit solchen Aussagen, dass die Vertreibung der Taliban die Situation noch schlimmer gemacht hätte und das Land vorher ein Hort des Friedens war.

  • Wobei man bedenken sollte das Taliban auch nicht gleich Taliban ist.


    So wenig ich von der Bundeswehr bzw Armeen allgemein halte, leid tun mir die Soldaten dort in einer gewissen Weise schon, auch wenn die Situation (noch) etwas anders ist als bei der USA Armee und ich denke das der durchschnittliche Bundeswehr Soldat auch nicht aus reiner perspektivlosigkeit zum Bund gegangen ist und auch nichz quasi von der Hauptschule angeworben worden ist. Ein Hort des Friedens war Afghanistan mit Sicherheit nicht und ich denke es ist auch mehr oder weniger gelungen die religiös motivierten Spinner zu vertreiben. Allerdings ist man ansonsten bei fast allen Sachen gescheitert was zu einer wahrscheinlich größeren Instabilität führt.